Die Königstochter von Ker Ys (Irland)
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Die Königstochter von Ker Ys (Irland)
Die Legende vom Untergang der Stadt Ys
Ahès, die Tochter des Königs Gradlon, begegnet beim Spaziergang am Strand einem Fremden, in den sie sich glühend verliebt. Als der Fremde als Liebesbeweis von ihr erst ihr Haarband, dann ihren Ring und schließlich den Schlüssel zu den Deichanlagen der Königsstadt Ker Ys verlangt, erfüllt sie seine Forderungen. Das Unglück nimmt seinen Lauf: Der Fremde, eine Erscheinung aus der Anderen Welt, läßt die Stadt im Meer versinken und nimmt sie für das Volk der Anderswelt in Besitz. Der König und eine Anzahl von Stadtbewohnern können sich retten und Kemper, heute Quimper, wird als neue Königsresidenz gegründet.
Die Königstochter aber irrt, in die Anderswelt gebannt, ruhelos in den Straßen der Stadt umher und wartet auf den Tag ihrer Erlösung...
Petra ‘zo nevez e Ker Ys
Ma ‘z eo ker foll ar yaouankiz
Ha ma klevan son ar binio,
Ar vombard hag an telenno?
Was gibt es Neues in Ker Ys
Daß die Jugend dort so närrisch ist
Und daß ich Dudelsackklänge höre
Bombarden auch und Harfen?
Mit diesen Versen leitet der bretonische Barde Patrick Ewen seine Ballade “Ker Ys“ auf der gleichnamigen Langspielplatte ein, in welcher er die Legende vom Untergang der Stadt musikalisch interpretiert.
Die historischen Fakten
Die Legende spielt in der Zeit um 500 n.Chr. Es ist historisch belegt, daß Gradlon zu dieser Zeit über das Cornouaille, den südlichen Teil der Westbretagne, als König herrschte. Soviel ist Fakt.
Darüber hinaus führte die Völkerwanderung bei Germanen und Kelten zu einer Wiederbelebung uralter Sagen und Motive, zu einer Wiederbelebung uralter Sagen und Motive, die in der Zeit römischer Herrschaft vergessen waren. Wir sind der Meinung, daß in unsrer Legende Begebenheiten mitwirken, die weit älter sind als die Zeit von 500 n.Chr., wie das oft bei Legenden der Fall ist. Die neuere Forschung pflichtet dem in der Regel bei: Die Kontinuität mündlicher Überlieferung erscheint heute von größerer Zuverlässigkeit, als die Historiker noch vor ca. 20 Jahren annahmen. So erhält z.B. die uralte Überlieferung aus dem Sagenkreis um Merlin, Stonehenge sei von Riesen aus Nordafrika erbaut worden, wissenschaftliche Unterstützung durch die neuere Entdeckung, daß Kontakte zwischen der westeuropäischen vorkeltischen Bevölkerung (Großsteinbearbeitung) und den Stämmen Nordafrikas (Bronzebearbeitung) nachweisbar sind.
Die Freilegung des keltischen "Urgesteins"
Uns stellten sich bei der Bearbeitung des Materials folgende Fragen:
# Wie haben bretonische Kelten vor ihrer Christianisierung die Geschichte erzählt?
# Gab es Fassungen, die nicht mit der heutigen Legende überein stimmten?
# Haben kirchliche Schreiber eine Fassung ausgewählt oder verändert, die ihnen in ihre ideologische, anti- heidnische Richtung paßte?
Wir übersehen dabei nicht, daß Teile der Bretagne schon intensiv vom Christentum durchdrungen waren. Aber in ganz Europa gab es noch bis weit über das Mittelalter hinaus eine heidnische „Subkultur“, die erst spät und mit drakonischen Maßnahmen zerstört werden konnte. In der Bretagne hielten sich die heidnischen Traditionen besonders lange: Die Ile de Sein wurde erst im 17. Jh. als letzter heidnischer Ort Europas christianisiert.
Unser Stück ist also ein im Wesentlichen poetischer Versuch, die Urfassung, wie sie etwa bei einfachen Menschen aus der Umgebung erzählt wurde, zu rekonstruieren. Wir sind uns bewußt, daß wir dabei die Brille des modernen Menschen aufbehalten. Wir suchen und finden im Mythos das, was uns heute wichtig scheint.
Kein geringerer als Carl Gustav Jung prägte den zutreffenden Satz: “Wirklich ist, was wirkt.“ (s. auch in diesem Kapitel weitere Beiträge: „Eine noch ältere Form der Legende?“)
Quelle: http://www.lebensraeume-var.de/kerys/erlaeuterung.html
Folgt dem Link und ihr erfahrt noch mehr aus der Legende.
Ahès, die Tochter des Königs Gradlon, begegnet beim Spaziergang am Strand einem Fremden, in den sie sich glühend verliebt. Als der Fremde als Liebesbeweis von ihr erst ihr Haarband, dann ihren Ring und schließlich den Schlüssel zu den Deichanlagen der Königsstadt Ker Ys verlangt, erfüllt sie seine Forderungen. Das Unglück nimmt seinen Lauf: Der Fremde, eine Erscheinung aus der Anderen Welt, läßt die Stadt im Meer versinken und nimmt sie für das Volk der Anderswelt in Besitz. Der König und eine Anzahl von Stadtbewohnern können sich retten und Kemper, heute Quimper, wird als neue Königsresidenz gegründet.
Die Königstochter aber irrt, in die Anderswelt gebannt, ruhelos in den Straßen der Stadt umher und wartet auf den Tag ihrer Erlösung...
Petra ‘zo nevez e Ker Ys
Ma ‘z eo ker foll ar yaouankiz
Ha ma klevan son ar binio,
Ar vombard hag an telenno?
Was gibt es Neues in Ker Ys
Daß die Jugend dort so närrisch ist
Und daß ich Dudelsackklänge höre
Bombarden auch und Harfen?
Mit diesen Versen leitet der bretonische Barde Patrick Ewen seine Ballade “Ker Ys“ auf der gleichnamigen Langspielplatte ein, in welcher er die Legende vom Untergang der Stadt musikalisch interpretiert.
Die historischen Fakten
Die Legende spielt in der Zeit um 500 n.Chr. Es ist historisch belegt, daß Gradlon zu dieser Zeit über das Cornouaille, den südlichen Teil der Westbretagne, als König herrschte. Soviel ist Fakt.
Darüber hinaus führte die Völkerwanderung bei Germanen und Kelten zu einer Wiederbelebung uralter Sagen und Motive, zu einer Wiederbelebung uralter Sagen und Motive, die in der Zeit römischer Herrschaft vergessen waren. Wir sind der Meinung, daß in unsrer Legende Begebenheiten mitwirken, die weit älter sind als die Zeit von 500 n.Chr., wie das oft bei Legenden der Fall ist. Die neuere Forschung pflichtet dem in der Regel bei: Die Kontinuität mündlicher Überlieferung erscheint heute von größerer Zuverlässigkeit, als die Historiker noch vor ca. 20 Jahren annahmen. So erhält z.B. die uralte Überlieferung aus dem Sagenkreis um Merlin, Stonehenge sei von Riesen aus Nordafrika erbaut worden, wissenschaftliche Unterstützung durch die neuere Entdeckung, daß Kontakte zwischen der westeuropäischen vorkeltischen Bevölkerung (Großsteinbearbeitung) und den Stämmen Nordafrikas (Bronzebearbeitung) nachweisbar sind.
Die Freilegung des keltischen "Urgesteins"
Uns stellten sich bei der Bearbeitung des Materials folgende Fragen:
# Wie haben bretonische Kelten vor ihrer Christianisierung die Geschichte erzählt?
# Gab es Fassungen, die nicht mit der heutigen Legende überein stimmten?
# Haben kirchliche Schreiber eine Fassung ausgewählt oder verändert, die ihnen in ihre ideologische, anti- heidnische Richtung paßte?
Wir übersehen dabei nicht, daß Teile der Bretagne schon intensiv vom Christentum durchdrungen waren. Aber in ganz Europa gab es noch bis weit über das Mittelalter hinaus eine heidnische „Subkultur“, die erst spät und mit drakonischen Maßnahmen zerstört werden konnte. In der Bretagne hielten sich die heidnischen Traditionen besonders lange: Die Ile de Sein wurde erst im 17. Jh. als letzter heidnischer Ort Europas christianisiert.
Unser Stück ist also ein im Wesentlichen poetischer Versuch, die Urfassung, wie sie etwa bei einfachen Menschen aus der Umgebung erzählt wurde, zu rekonstruieren. Wir sind uns bewußt, daß wir dabei die Brille des modernen Menschen aufbehalten. Wir suchen und finden im Mythos das, was uns heute wichtig scheint.
Kein geringerer als Carl Gustav Jung prägte den zutreffenden Satz: “Wirklich ist, was wirkt.“ (s. auch in diesem Kapitel weitere Beiträge: „Eine noch ältere Form der Legende?“)
Quelle: http://www.lebensraeume-var.de/kerys/erlaeuterung.html
Folgt dem Link und ihr erfahrt noch mehr aus der Legende.
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